„Ich habe es
geschafft.
Ich bin am Ziel.
Ich bin geborgen in
der unendlichen Liebe Gottes, aus der mich niemand und nichts herausreissen
kann.
Dafür hat es sich
gelohnt zu leben,
dafür hat es sich
gelohnt, oft hart zu lernen.
Ich kann euch allen
nun näher sein als jemals im Leben.
Und: Es ist nur eine
Frage der Zeit, wann wir uns wiedersehen!“
Diese Worte stammen von Pfarrer Achim Knopp, der am
Mittwoch, den 23. Jan., zu seinem und unserem himmlischen Vater heimkehren
durfte.
Als Pfarrer Achim vor rund 10 Jahren in direkten Kontakt
mit Pfarrer Brigger und mir trat und uns sagte, dass er seinen Lebensabend
gerne im Saastal verbringen möchte und auch bereit sei, den einen oder anderen
Dienst zu übernehmen, konnten wir noch nicht abschätzen, was für ein wertvoller
Seelsorger die Seelsorge im Saastal verstärken würde. Doch schon beim ersten
Kontakt zeigte sich die unkomplizierte und direkte Art, welche Pfarrer Achim
auszeichnete. Auf der Suche nach einer Wohnung schaute er kurz im Pfarrhaus in
Saas-Almagell vorbei und schon war der Entscheid gefällt: Hier wollte er
bleiben. Und auch sein seelsorgerisches Engagement bekam schon bald klare
Konturen. Pfarrer Achim war bereit, die Seelsorge im Altersheim zu übernehmen
und dort jeweils am Dienstag, am Donnerstag und am Sonntag Gottesdienst zu
feiern. Aber nicht nur das! Pfarrer Achim war Tag und Nacht Ansprechpartner für
die Heimbewohner, für ihre Angehörigen und auch das Personal des Alters- und
Pflegeheims St. Antonius in Saas-Grund. Die Art und Weise, wie Pfarrer Achim
mithalf, dass sich Angehörige von ihren Lieben verabschieden konnten und mit
wie viel Herzlichkeit er Sterbende auf ihrem letzten Weg begleitete, hat sich
in die Herzen vieler Menschen eingeprägt.
Pfarrer Achim übernahm 2010 nicht nur die Verantwortung für
die Seelsorge im Altersheim, sondern er war auch in einem 20%-Pensum in allen
vier Talpfarreien engagiert. Predigtwochenenden, Krankenkommunion,
Spitalbesuche, Schülerbeichte… Pfarrer Achim war Pfarrer Brigger und mir eine
sehr wertvolle und zuverlässige Stütze. Als seine Gesundheit mit den Jahren
schwächer wurde, musste er sein Engagement in den Pfarreien ganz stark
reduzieren, doch der Betreuung der Heimbewohner konnte er bis zuletzt treu
bleiben.
Pfarrer Achim war stets bemüht, mit den Menschen in Kontakt
zu treten. Wo immer es ihm möglich war, nahm er an Veranstaltungen der Vereine
und der Pfarreien teil, besonders in seinem Wohnort Saas-Almagell. Auch die
Feuerwehr und der Rettungsdienst stiessen bei Pfarrer Achim immer auf offene
Ohren. Die vielen Besuche, die ihm in seinen letzten Tagen noch ein liebes Wort
oder ein herzliches Dankeschön mit auf den Weg gaben, zeugen davon, dass er
Gott und den Menschen wirklich nahe war.
In
seiner Zeit im Saastal musste Pfarrer Achim immer wieder gesundheitliche
Schwierigkeiten meistern, welche ihn besonders im letzten halben Jahr markant
haben schwächer werden lassen. Spitalaufenthalt und Eintritt ins Altersheim
waren für ihn ein schwieriger Start ins Neue Jahr. Und trotzdem schloss sich
ein Kreis. Pfarrer Achim hatte sich seinerzeit ganz stark für die Idee und dann
auch für den Bau des Alters- und Pflegeheims St. Antonius eingesetzt, er wirkte
fast neun Jahre in diesem Haus als Seelsorger und durfte schlussendlich im Altersheim
am Schluss seines Lebens eine wundervolle Fürsorge und Pflege erfahren.
Ein befreundeter
Pfarrer hat mir einmal nach einer schweren Krankheit gesagt: „Ich habe viele
Kranke und Sterbende begleitet, habe Trost zugesprochen und mit ihnen gebetet.
Aber wenn du das erste Mal selber im Bett liegst und fast nichts mehr machen
kannst… es ist nicht das gleiche!“ Auch für Pfarrer Achim war es ein Weg, Hilfe
anzunehmen und diesen letzten Weg zu gehen, der auf alle von uns einmal
zukommt. Wie sehr ihm der Glaube dabei eine Stütze war, durfte jeder erfahren,
welcher mit ihm betete oder mehr als nur übers Wetter redete. Und sein
Gottvertrauen wurde nicht enttäuscht. Am Mittwochabend, den 23. Jan., durfte er
friedlich entschlafen. Wir dürfen gewiss sein, dass unser Herr über Leben und
Tod ihn mit offenen Armen empfangen hat.
Ich habe Pfarrer Achim kurz vor seinem Tod gesagt: „Grüss
dann nicht nur unseren Chef von uns, sondern schau auch, dass wir auf einem
guten Weg in seiner Nachfolge bleiben!“ Und er hat zustimmend genickt und
gesagt: „Das mache ich!“
Lieber Pfarrer Achim, möge Gott dir alles vergelten, was du
uns Gutes getan hast, und dir die ewige Ruhe schenken! Wir werden dir ein gutes
Andenken bewahren!
Pfarrer
Amadé Brigger und Pfarrer Konrad Rieder