Das Inselland Madagaskar kennen die meisten von Ihnen durch
Fernsehsendungen, die über die Schönheit seiner Natur und Tierwelt berichten.
Aber leider ist nicht alles Gold, was glänzt. Vieles steht im Argen. Hier eine
Zusammenfassung über unser diesjähriges Fastenopferprojekt.
Die im Januar 2009 ausgebrochene politische Krise in Madagaskar ist noch
nicht zu Ende. Die wirtschaftlichen und politischen Sanktionen der
internationalen Gemeinschaft wirken sich verheerend aus, da 60% des
Staatshaushalts von externen Geldgebern abhängen. Die angespannte
wirtschaftliche Situation verschärft die unsichere Lage der Bevölkerung. Gewalt
und der organisierte Diebstahl der Viehherden oder Ernten nehmen deutlich zu.
Die Reisproduktion ist seit langem schwach, jedes Jahr müssen grosse Mengen
importiert werden. Obwohl grosse Landreserven vorhanden sind, steht vielen
Bauernfamilien kein eigenes Land zur Verfügung.
Drei Viertel der Madagassen/innen leben weiterhin unter der
Armutsschwelle, welche bei 0.40 US-Dollar am Tag liegt. Rund die Hälfte der
Bevölkerung leidet deshalb an Mangelernährung und nur ein Drittel hat Zugang zu
Trinkwasser. Analphabetismus ist in ländlichen Gebieten weit verbreitet, viele
Erwachsenen und Kinder haben keine Geburtsurkunden.
Das neue Landesprogramm Madagaskar Tsinjo Aina konzentriert
sich auf die zwei Bereiche Ernährung und Menschenrechte.
Das Programm setzt sich dafür
ein, dass sich eine wachsende Anzahl von Familien nachhaltig und selbstbestimmt
mit Nahrungsmitteln versorgen kann, weniger Menschen ihren Landbesitz verlieren
und die Trinkwasserversorgung verbessert wird. Die Spar- und Kreditgruppen
ermöglichen den Mitgliedern Schuldenfrei zu werden, da sie sich gegenseitig
Kredite geben können. Damit werden sie unabhängig von externen Geldverleihern,
deren horrende Zinsen sie in eine Schuldenspirale bringen. Netzwerke von
Gruppen werden in den Dörfern aktiv und legen Gemeinschaftsgelder an, reparieren
Schulräume und Transportwege oder setzen sich für eine bessere Wasserversorgung
ein.
Die Mitglieder der Gruppen lernen
ihre Rechte als Staatsbürger/innen kennen. Ziel ist unter anderem, dass alle
Kinder über Geburtsurkunden und die Erwachsenen über Identitätskarten verfügen.Vergelt's Gott für jede Unterstützung!