Montag, 28. September 2015

50 Jahre Mattmarkunglück


Im August 1965 erschütterte die Katastrophe von Mattmark viele Menschen im Tal, im Wallis und darüber hinaus bis nach Italien. Vom Allalingletscher donnerte eine riesige Masse von Fels und Eis auf die Baubaracken, wo sich Bauarbeiter des Staudammes befanden, und begrub diese unter sich. 88 Arbeiter fanden den Tod, davon 56 Italiener, 23 Schweizer, 4 Spanier, 2 Deutsche, 2 Österreicher und ein Staatenloser.
 
 
50 Jahre danach fand am Sonntag, den 30. August, beim Mattmarkstaudamm ein grosser Gedenkgottesdienst statt, dem Bischof Jean-Marie Lovey aus Sitten vorstand und dem wichtige Politiker des Wallis und aus Italien und viele Angehörige, welche bei diesem tragischen Unglück liebe Menschen verloren haben, beiwohnten. Während des Gottesdienstes ging es vor allem darum, den Verstorbenen ein würdiges Andenken zu bewahren, für sie zu beten, aber auch die geschwisterliche Gemeinschaft im Hier und Jetzt zu stärken. Als Zeichen der Ehrerbietung an die vielen Opfer des Unglücks wurde an den Gottesdienst anschliessend eine Gedenktafel enthüllt und eingeweiht, welche die Aufschrift trägt:
50 Jahre nach der Tragödie,
zum ewigen Andenken an 88 Menschen,
die den Tod fanden
während der Errichtung eines Bauwerkens,
das Zukunft und Innovation sicherte. 
Mattmark, 30. August 2015
 
Neben der gottesdienstlichen Gedenkfeier versuchten auch die politischen Vertreter 50 Jahre nach dem tragischen Unglück, das Geschehene in Worte zu fassen und die richtigen Lehren für die Zukunft zu ziehen. So schloss etwa Staatsratspräsident Jacques Melly seine Rede mit den Worten: „Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen!“